Mobbing, besonders wenn es sich um verdecktes Mobbing handelt, das mehrheitlich hinter dem Rücken der Opfer abläuft und sich nicht fassen lässt, führt oft zu starker Verunsicherung und psychischer Destabilisierung der Betroffenen.

Hinzu kommt, dass die weit verbreiteten Vorbilder der Entscheidungsfreude und Entschlusskraft, die sich – den meisten von uns unbewusst – in unserer Gesellschaft herausgebildet haben, hier kontraproduktiv wirken. Denn wir fühlen uns oft herausgefordert dazu, bei Problemen nach möglichst schnellen und einfachen Lösungen zu suchen. Der enorme innere Stress, der bei Mobbing entstehen kann, führt leicht zum Drang, auch bei undurchsichtigen und bedrohlichen Situationen um jeden Preis irgend etwas zu tun. Es ist eine grosse Herausforderung, gerade hier nichts zu überstürzen und (zumindest äusserlich) langsam und in Ruhe möglichst viele Informationen zu sammeln, bevor man sich zu einer Handlung entschliesst. Dies geht nur, wenn die eigene Unsicherheit in einer nicht überschaubaren Situation akzeptiert und angenommen wird. So kann sie zum Boden werden, auf der Lösungen wachsen können.


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