Alternativmedizin kann ergänzend bei Ängsten, Depressionen, Traumafolgestörungen, wie sie nicht selten bei Mobbing-Erlebnissen auftreten, eingesetzt werden.

Akupunktur, TCM

Die traditionelle chinesische Medizin TCM ist wohl die älteste Heilmethode der Alternativmedizin, entstand vor über 3000 Jahren in China. Bei uns im Westen hat sich am meisten die Akupunktur durchgesetzt. Sie geht von der Lebensenergie des Körpers (Qi) aus, die auf definierten Leitbahnen, den Akupunktur-Meridianen, zirkuliert. Es handelt sich um eine Ordnungstherapie, die gestörte Energie-Flüsse wieder ins Gleichgewicht bringt, indem an gewissen Punkten Akupunktur-Nadeln gesteckt werden. Dieselben Punkte nutzt auch die Akupressur, bei der ein stumpfer Druck an den betreffenden Punkten ausgeübt wird. Ferner eingesetzt werden das Schröpfen (Vakuum-Erzeugung mittels eines Glases über einem Körper-Areal), die Moxibustion (Wärmebehandlung), sowie Massage- und Bewegungstechniken (u.a. Qgong). Nicht zuletzt verfügt die TCM über ein reiches Wissen in der Pflanzenheilkunde.

Nach der chinesischen Medizin wirkt sich Stress aller Art vor allem auf den wichtigen Leber-Meridian aus. Eine Blockade dieses Meridians kann auch verschiedene andere Organe wie Herz, Lunge, Magen in Mitleidenschaft ziehen. Ängste, die uns im Alltag einschränken, erzeugen eine erniedrigte Energie im Yin, das seine schützende und stabilisierende Funktion verliert. Akupunktur, kombiniert mit chinesischer Phytotherapie (Pflanzenextrakte), wird hier gerne angewandt.

Homöopathie

Die Homöopathie basiert auf dem ab 1796 veröffentlichten System des deutschen Arztes Samuel Hahnemann. Massgebend dabei ist das Ähnlichkeitsprinzip: Ähnliches kann mit Ähnlichem geheilt werden. Danach werden die Arzneimittel so ausgewählt, dass die unverdünnte Grundsubstanz an Gesunden ähnliche Krankheitserscheinungen bewirken können wie die, an denen der Kranke leidet. Bei der Herstellung der homöopathischen Arzneimittel werden diese verdünnt, einer sogenannten Potenzierung unterzogen: Sie werden im Verhältnis 1:10 oder 1:100 mit Wasser oder Ethanol verdünnt oder (Globuli) mit Milchzucker verrieben. Die Potenzierung legt nach Hahnemann eine im inneren Wesen der Arzneien verborgene geistige Kraft frei. Die Homöopathie wurde oft angefeindet, weil sie naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu widersprechen scheint, ist aber nicht „totzukriegen“. Zu beachten ist, dass sie auch bei Kleinkindern und Tieren Erfolge zeigt, wo eine Autosuggestion (wie beim Erwachsenen) ausgeschlossen werden kann. Die Homöopathie mit ihrem komplexen System ist wie die TCM in der Schweiz krankenkassenanerkannt. Auch sie eignet sich als ergänzende Therapie bei psychischen Problemen.

Um Pflanzenextrakte in flüssiger Form geht es bei der etwas einfacheren Bachblütentherapie nach Edward Bach (nicht krankenkassenanerkant). Edward Bach (geb. 1886) war ein sensitiver und sehr naturverbundener englischer Arzt, der die Heilkräfte verschiedener Pflanzen in seiner Heimat entdeckte, vor allem ihre positive Wirkung auf die Psyche.

Phytotherapie, Pflanzenheilkunde

Die Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten verbreitet. Der Begriff Phytotherapie stammt vom französischen Arzt Henri Leclerc (geb. 1870), der sich um diese Heilmethode sehr verdient gemacht hat. Die Pflanzenheilkunde ist die „handfesteste“ und auch von der Schulmedizin am meisten anerkannte Therapie der Alternativmedizin. Es kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter, Wurzeln usw.) zum Einsatz. Die Ausgangsstoffe können frisch oder als Tee, Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver, ätherisches ÖL u.a. Anwendung finden.

Es ist in Bezug auf psychische Probleme eine sanfte Medizin, auch eher als Ergänzung gedacht: Z.B. wirkt Johanniskrauttee stimmungsaufhellend bei leichteren Depressionen. Weissdorn, Kamille, Hopfen, Baldrian, aber auch Passionsblumenextrakt und Lavendelölkapseln wirken bei leichteren Ängsten beruhigend und entspannend.


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