Mobbing in Schulen und Kindergärten betrifft Menschen in einer Phase, wo sie auf Umwelteinflüsse besonders sensibel reagieren. Es gehört zur normalen menschlichen Entwicklung, dass Kinder besonders beeinflussbar sind und ihre Fähigkeit, Einflüsse ihrer Umwelt zu erfassen und psychisch zu verarbeiten noch reduziert, ihre Verletzlichkeit erhöht ist. Beim typischen Schul-Mobbing werden einzelne Kinder Opfer von immer wiederkehrenden demütigenden, Angst einflössenden und verletzenden Handlungen anderer Kinder. Es ist ein aggressives Verhalten, das in der Gruppe entsteht und von ihr getragen wird. Dabei gibt es in der Regel eine Haupttäterin oder einen Haupttäter, am häufigsten entsteht es als gleichgeschlechtliches Mobbing, das sich aber mit der Zeit auf ganze Klassen ausdehnen kann. Bei Mobbing geht es um Macht in einem sehr negativen Sinn: Soziale Handlungen sind miteinander verkettet, wobei schnell positive sowie negative Zirkel entstehen können. Alle, die in irgendeiner Form pädagogisch Verantwortung tragen, sind aufgefordert, das Entstehen negativer Zirkel frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Verläuft die frühkindliche Entwicklung im Rahmen der Norm, dann ist es für ein Kind durchaus natürlich, Mitgefühl mit anderen Kindern zu empfinden. Der Mensch ist normalerweise also nicht „von Natur aus böse“.

Untersuchungen zeigten, dass notorische Mobber im allgemeinen ein schlechteres distanzierteres und von weniger Vertrauen geprägtes Verhältnis zu ihrem Elternhaus haben als andere Kinder. Auch werden sie als Erwachsene viermal häufiger straffällig als der Durchschnitt. Dies spricht für eine dominante Beeinflussung durch elterliche Erziehung und Vorbilder. Doch lässt sich dies niemals eins zu eins auf den individuellen Fall übertragen. Manche Menschen entwickeln sich trotz schwerer Kindheit positiv. Andere wiederum (siehe meine Ausführungen über Psychopathie) sind schwer durch Erziehung beeinflussbar, bilden niemals eine echte emotionale Empathie (Mitgefühl mit andern) aus.

Mobbing in Schule und Kindergarten führt bei den betroffenen Kindern oft zu einer Traumatisierung mit mehr oder weniger schweren Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls, welche auch das Erwachsenenalter beeinflusst und oft nur schwer überwunden werden kann.


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