Der Mobbing-Begriff entstand ursprünglich im Zusammenhang mit dem Verhaltensforscher Konrad Lorenz, der Tiere beobachtete, die in der Gruppe einen isolierten sonst überlegenen Gegner attackierten (z.B. Gänse gegen einen Fuchs). Bekannt in der heutigen Bedeutung wurde der Begriff durch den schwedisch-deutschen Arbeitspsychologen Heinz Leymann, der in den 80er- und 90er-Jahren umfangreiche Forschungen auf dem Gebiet des Arbeitsplatz-Mobbing betrieb, wobei sich schlussendlich 45 mobbing-typische Handlungen herauskristallisierten. Dazu gehören z.B. Kompetenzentzug, direkte verbale Drohungen und Demütigungen (offenes Mobbing), v.a. aber auch verdecktes Mobbing wie z.B. soziale Isolierung, Lächerlichmachen und Verbreitung übler Gerüchte über eine Person. Mobbing existiert aber schon seit Urzeiten, auch wenn „das Kind noch nicht beim Namen“ genannt wurde. Beispiel: In „Othello“, einer griechischen Tragödie von William Shakespeare, versucht der intrigante Jago vergeblich, die schöne Desdemona zu verführen, und verbreitet daraufhin das falsche Gerücht über ihre Untreue, macht sie so – im heutigen Sinne – zum Mobbing-Opfer. Der verzweifelte Othello glaubt den Intrigen seines Widersachers mehr als den wahren Beteuerungen seiner Ehefrau Desdemona, verfällt in Eifersucht und Wahnsinn und tötet schliesslich seine geliebte Desdemona und anschliessend sich selbst.

Generell können wir in verschiedensten Lebensbereichen wie Arbeit, Schule, Familie, Partnerschaft, Nachbarschaft usw. – oft völlig unerwartet und unverhofft – mit Mobbing konfrontiert werden. Im Gegensatz zu kurz dauernden und sich nicht wiederholenden unangenehmen Erfahrungen mit Mitmenschen handelt es sich beim Mobbing um ein fortgesetztes, meist überwiegend psychisches Schädigen der Opfer, um diese zu destabilisieren und in die Verzweiflung zu treiben. Manchmal, aber noch lange nicht immer, geht es den Tätern auch um einen handfesten materiellen Vorteil oder ein Chef/eine Chefin missbraucht die Macht gegenüber abhängigen Untergebenen (sogenanntes Bossing).


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