Die meisten Menschen unterschätzen Einflüsse, die nicht „handfest“ fassbar sind. Dies gilt auch für „rein psychisches“ Mobbing. Dabei ist die Macht der psychischen und unsichtbaren Welt – im positiven wie negativen Sinne – viel grösser als wir es uns vorstellen können.

Bei leichteren Fällen von Mobbing haben und sehen Betroffene meist noch einen gewissen aktiven Handlungsspielraum. Die Veränderungsmöglichkeiten werden als grösser, die Zukunftsperspektiven als positiver empfunden.

Schweres Mobbing hingegen ist eine der schlimmsten psychischen Foltern, die es gibt auf dieser Erde. Könnte man davon Betroffenen ihre Leiden äusserlich ansehen, dann wäre bei vielen von ihnen ihr Körper mit Wunden und Narben übersät, vergleichbar mit Verbrennungen dritten Grades. Schweres Mobbing zerstört das innerste Selbstwertgefühl und die Menschenwürde. Von einer höheren philosophischen Warte aus gesehen kann uns zwar unsere Menschenwürde nicht wirklich genommen werden, sondern sie ist etwas immerwährend Fortbestehendes, sozusagen unser unzerstörbarer Kern. Nur haben schwer von Mobbing Betroffene keinen Zugang mehr dazu, fühlen sich oft zutiefst beschämt (obwohl nur die Täter Grund zur Scham hätten!), elend, erbärmlich, von sich selbst abgeschnitten, „taub“, am Boden zerstört. Mit anderen Worten: Erfahrungen von Angst, Hilflosigkeit, Ohnmacht sind an der Tagesordnung und diese Menschen sind schwer traumatisiert.

So verschieden die Persönlichkeiten und Bedürfnisse der Mobbing-Betroffenen selbst sind und so unterschiedlich die Situationen, unter denen sie leiden, so individuell angepasst müssen auch die Hilfsangebote ausgewählt werden.


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