Für Nicht-Schweizer: Bei uns gibt es die sogenannte Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB. Ende 2014-2015 ereignete sich ein schlimmes Drama: Nathalie K., Mutter von zwei kleinen Kindern (5 und 2 Jahre) wurde anfangs November 2014 zusammen mit ihrem Mann (dem gewerbsmässiger Betrug vorgeworfen wurde) festgenommen, die Kinder in ein Heim platziert. Nathalie wurde bald wieder freigelassen und kämpfte von nun an gemeinsam mit ihren Eltern um die Entlassung der Kinder aus dem Heim. Diese Grosseltern (noch keineswegs im Seniorenalter) hatten liebevoll ein Kinderzimmer eingerichtet und boten der Behörde an, die Kinder bei sich aufzunehmen. Doch die KESB ging nicht darauf ein. Alle eingereichten Schriftstücke und anderen Bemühungen von Nathalie und ihren Eltern fruchteten nichts. Die Kinder durften über die Weihnachtsferien nachhause, sollten aber am 4.1.15 wieder ins Heim zurück. Nathalie wandte sich an eine Anwältin, die sofort die Akten anforderte, was ihr aber verweigert wird. Erst Mitte Januar 2015, nach dem Drama, wurden sie ihr zugestellt.

Am Neujahrstag begeht Nathalie eine Verzweiflungstat: Sie tötet ihre beiden Kinder! Danach versucht sie, sich ebenfalls umzubringen, überlebt schwer verletzt. Später in der Psychiatrie und Untersuchungshaft schreibt Nathalie ihre Geschichte nieder und hält ihren Willen fest, dass Autorin Zoe Jenny sie an die Öffentlichkeit bringen soll. Im August 2015 begeht Nathalie Selbstmord.

Die Justizdirektion lässt den Fall untersuchen und Gutachter Frank Urbaniok erklärt post mortem, dass Nathalie K. psychisch krank gewesen sei. Man kann davon ausgehen, dass dies zutrifft, doch ist das völlig irrelevant! Denn es geht doch darum, dass jeder Mensch in unserer Mitte das Recht hat, Probleme zu haben (auch psychische – die sind genauso wenig „ehrenrührig“ wie körperliche), ohne durch Mobbing gestört oder zerstört zu werden! Menschen haben das Recht auf ein Minimum an Rücksichtnahme, Verständnis und Menschenwürde. Bei einer „normalen“ Reaktion wäre Nathalie K. vielleicht einfach „still und leise“ verzweifelt und wir hätten nie davon erfahren. Das entbindet die Behörden keineswegs von ihrer Verantwortung: Hier wurde Machtmissbrauch und Mobbing betrieben, was nicht zu tolerieren ist.


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